Wie entstehen Vorurteile und wann werden sie gefährlich?
21.01.2025
Toleranzbox hilft, sich mit den eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen

Angeregt durch den NOZ-Artikel vom 1. November 2024 „Osnabrückerin hat Fragen nach ihrer Herkunft satt“ und durch eine Mitteilung von Dr. Michael Schober, Dialogbeauftragter Bistum Osnabrück, mit Material-Tipps zum Thema „Vorurteile“, haben sich die Klassen FO23A4 und FO24B4 im Religionsunterricht von Dr. Mareike Klekamp u.a. mit folgenden Fragen beschäftigt:

Wie entstehen Vorurteile?

Wann werden Vorurteile wirklich gefährlich?

Wie können wir gegen Vorurteile aktiv werden?

Der informative Clip „Vorurteile und Stereotype – wie gehst Du damit um?“ vom Anne-Frank-Haus, Amsterdam half bei der Beantwortung der Fragen. Der Clip beschreibt, dass Vorurteile normale menschliche Reaktionen sind, weil Menschen soziale Wesen sind, die ihre Identität aus sozialen Gruppen beziehen, zu denen sie gehören oder gehören wollen. Jeder Mensch hat Bilder im Kopf und Erwartungen an andere Menschen, die einer Gruppe angehören, z.B. Lehrkräfte, Mütter, Polizisten. Doch Vorurteile können auch gefährlich werden, wenn sie beispielsweise in Diskriminierung, Ungerechtigkeit oder Gewalt münden.

Entscheidend ist der Umgang mit eigenen Vorurteilen sowie Vorurteilen anderer. Wie reagiere ich, wenn sich neben mir jemand beleidigend über eine Gruppe äußert? Habe ich den Mut, in sozialen Netzwerken eine Gegenstimme zu erheben?

Der Umgang mit den eigenen Vorurteilen muss geübt werden. Aus diesem Grund startete die Arbeitsgruppe „Politische Bildung“, eine Initiative des Bistums Osnabrück, der Katholischen Erwachsenenbildung, des Sozialen Seminars der Diözese Osnabrück e.V. und des Caritasverbandes mit dem Projekt, einen Vorurteils(de)generator zu entwerfen. Sie beauftragte Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Gestaltungstechnische Assistenten des Berufsschulzentrums Westerberg mit der Umsetzung. Neben zwei weiteren Konzepten wurde die interaktive Toleranzbox entwickelt.

Diese interaktive Toleranzbox wurde in der Lernoase unserer Schule von November bis Anfang Dezember aufgebaut. Die Box ist über 2 Meter hoch und an allen Seiten mit beschrifteten Rollen versehen, sodass Personengruppen und Attribute beliebig kombiniert werden können. Auf diese Weise soll ein spielerischer Umgang mit Vorurteilen ermöglicht werden. Die sich ergebenden Wortkombinationen sollen zum Nachdenken vorhandener Vorurteile und zu Gesprächen anregen.

Neben der Toleranzbox, die für die gesamte Schulgemeinschaft zugänglich war, haben die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Unterrichts u.a. auch Schreibgespräche angefertigt, um über Vorurteile in den Dialog zu treten.

Zum Abschluss der Unterrichtsreihe besucht Natalia Greywul, Vorsitzende des Migrationsbeirates der Stadt Osnabrück, die beiden Klassen und berichtet über ihre Arbeit.

Bild 1 – 3: Toleranzbox

Bild 4 - 6: Beispiele der Schreibgespräche

Hier geht es zum Anne-Frank-Haus, Amsterdam

Hier geht es zur Toleranzbox