Religionskurs besucht die Bahnhofsmission

11.01.2022

Obdachlosigkeit, Leben ohne Krankenversicherung, kein Platz in therapeutischen Einrichtungen? Gibt es das auch bei uns in Osnabrück?

Diesen Fragen gingen wir, der Prüfungskurs Religion des Jahrgangs 12 des Wirtschaftsgymnasiums, nach. Mit den Lehrerinnen Frau Ernst und Frau Deeken besuchten wir die Bahnhofsmission Osnabrück, um neben der Theorie auch gelebtes Christentum kennenzulernen.

Die Bahnhofsmission am Gleis 1 des Osnabrücker Hauptbahnhofs ist Anlaufstelle für Umsteigehilfen mobilitätsbeeinträchtigter Reisenden, für „Kids on Tour“ und besonders für alle, die tagsüber einen warmen Kaffee benötigen oder einfach nur jemanden zum Reden. Vor allen Dingen kommen Menschen vorbei, die obdachlos sind oder denen bereits in den ersten Tagen des Monats das Geld ausgeht. Vier hauptamtliche und ca. 20 ehrenamtliche Mitarbeiter setzen sich für diese Menschen ein.

Die Bahnhofsmission Osnabrück, in ökumenischer Trägerschaft von Diakonie und Caritas, betreut werktags alle Menschen, die bedürftig sind. Jede und jeder kann sich dort Kaffee holen, sich Aufwärmen, zum Gespräch treffen oder auch warme Winterkleidung aus den Beständen erhalten. Insbesondere Schlafsäcke und warme Männerkleidung seien im Moment besonders gefragt bei den Menschen, die „Platte machen“.

Ein Sozialarbeiter und Herr Bohnenkamp, der Leiter der Bahnhofsmission, berichteten von Menschen, die nicht krankenversichert sind, von psychisch Kranken, die eigentlich einer stationären Aufnahme bedürften usw. Wichtig sei es, zuzuhören und Hilfe anzubieten. Wer weitergehende Hilfe benötige, könne auch diese erhalten. Da viele der Klienten ihr ganzes Herz ausschütten, sei Verschwiegenheit auch eine wichtige Eigenschaft der Sozialarbeiter.

Wir haben einen Ort kennengelernt, der uns die Augen geöffnet hat für ein Leben, welches es auch hier in Osnabrück gibt. Es ist schon sehr erstaunlich, wieviel Armut es auch hier bei uns gibt!

Um nicht mit leeren Händen zu kommen, haben wir alle unsere Kleiderschränke geplündert und einiges an Schlafsäcken, Männerkleidung etc. für den Winter übergeben können. Denn grundsätzlich lebt die Bahnhofsmission neben den Mitarbeitern, die von der Caritas und Diakonie bezahlt werden, von Spenden und Fundraising.

Prüfungskurs Religion, JG12