Besuch in der jüdischen Synagoge Osnabrück




Was bereits in der Klasse 11 geplant wurde, konnte nun endlich wahr werden. Wir, die Religionskurse des Jahrgangs 13 von Herrn Zickert und Frau Ernst, besuchten die jüdische Synagoge in Osnabrück.
In einem Wohngebiet versteckt liegt die jüdische Synagoge, vor der wir uns morgens um 8:00 Uhr trafen. Nachdem alle Jungen mit einer Kippa ausgestattet waren, betraten wir gemeinsam den Gottesraum der jüdischen Synagoge, der im Gegensatz zu unseren Kirchen mit sehr gemütlichen Stühlen ausgestattet ist. Dort beten Männer und Frauen nach alter jüdischer Tradition nicht nebeneinander, sondern in getrennten Bänken. Wir setzten uns in die Reihen der Männer.


Der Raum zeichnet sich vor allem durch einen großen Thoraschrein aus und ist im Vergleich zu unseren Kirchen sehr schlicht gehalten.
Frau Mor und der Vorsitzende der Gemeinde, Herr Grünberg, begrüßten uns. Frau Mor zeigte uns die überaus reich geschmückten Thorarollen der Gemeinde und berichtete von der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Osnabrück, den Speisevorschriften und den wichtigsten Stationen im Leben eines Juden. Besonders beeindruckt haben uns die Thorarollen, die von Hand auf Tierhaut geschrieben sind und einen enormen Wert haben (ca. 30.000 Euro und mehr). Die Gemeinde besitzt mehrere Thorarollen, wobei zwei die Reichspogromnacht überstanden, indem sie versteckt und nach dem Krieg der Gemeinde wieder überreicht wurden.
Insbesondere den Werdegang jüdischer Mädchen und Jungen mit der Beschneidung der Jungen am 8. Tag nach der Geburt, der Bar Mitzwa, der Hochzeit und den Beerdigungsriten brachte sie uns anschaulich näher.
Alles in allem war es ein lohnender Besuch, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.